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Tierheim Potsdam ist frühlingsfein

    Welches ist das Schönste im ganzen Land? Na klar, das Potsdamer Tierheim. Das meinen wir – das Tierheimteam und unser Tierschutzverein. Spätestens wieder nach dem letzten Märzwochenende. Denn da hieß es Frühjahrsputz! Wir nehmen wir dem Winter die Puste und öffnen dem Frühling die Tore! Mehr als 50 Helferinnen und Helfer waren an beiden Tagen gekommen und kaum zu bremsen. Sie harkten, fegten, schaufelten, sägten, säuberten Tierausläufe, gruben Strauchzeug aus, schufen Haufen von Gestrüpp, pflanzten, stapelten verwertbares Holz aufeinander und Sperrmüll in den Abfallcontainer. Schrott, teils zentnerschwer, wurde zum Abtransport bereitgestellt. Der Verkehr mit Schubkarren und Transportwagen auf den Straßen und Wegen des Tierheimareals glich dem Gewirr des Berufsverkehrs auf dem Leipziger Dreieck am Potsdamer Hauptbahnhof.  O je, war mehrmals zu vernehmen, das gibt Muskelkater.

    Diesen Einsatz hat es wirklich gebraucht. Unser Tierheimteam und unser Tierschutzverein bedanken sich sehr, sehr herzlich bei allen, die diese Art von Wochenendgestaltung auf sich genommen haben. Zumal es vom Sonnabend zum Sonntag dank der dämlichen Umstellung von Winter- auf Sommerzeit eine Stunde weniger Erholung gab. So zeigt sich aber Liebe zu Tieren und zur Natur.

    Allen Helferinnen und Helfern gebührt ein großer Dank. Allen voran der ebay-Truppe und den Muskelmännern von den Sons of Homeland. Aber ebenso allen, die einzeln eintrafen, um das weitläufige Tierheimgelände frühlingsfein zu gestalten. Und von einem sollte jeder wissen. Torsten Heiden. Er ist immer da. An jedem Wochenende. Er macht (fast) alles. Hält unsere Technik am Laufen und fühlt sich zuständig, wo viele wegschauen. Torsten, Daumen hoch!

    Doch Klagen und Fragen gab es auch. Warum sollen diese Käfige und Metallboxen entsorgt werden? Die wurden doch gespendet und sind noch gut! Nicht gleich war jemand zur Stelle, um Antwort zu geben: Das, was im Müll oder auf dem Schrottplatz landet, gehört zu Relikten aus vergangenen Zeiten. Jahrelang war das Zeug eingelagert. Nie hat jemand danach gefragt. Denn nichts davon ist nach heutigen Maßstäben geeignet, Tiere artgerecht zu halten und zu pflegen. Die Schützlinge des Potsdamer Tierheims werden nicht in Käfige oder Gitterboxen gesperrt.

    Und dann gab es noch traurige Augen an diesem Frühjahrsputz-Wochenende. Hundeaugen. Balou, Jack, Theo und andere der Meute durften nicht raus wie sonst. Sie sind es gewohnt, stundenweise draußen herumzutollen. Dann springt Balou wie ein Flummi an seinen Besucherinnen oder Besuchern hoch und herum, weil sie ihm nicht zeigen, was er darf und was nicht. Jack hält sich immer an zwei Beine. Wenn er sprechen könnte: Eine Oma oder einen Opa oder beide, bitte noch rüstig, nehme ich. Nur allein dürfen sie mich nicht lassen. Theo, die französische Bulldogge, das Kraftpaket, ackert rastlos übers Revier. Mpff, Mpff, Mpff. So auch nach dem Arbeitseinsatz. Da durfte das Rudel wieder raus.

    Fotos: Tierheim Potsdam