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Die Geschichte von Schnucki und Miez

    Hallo liebe Freunde,

    wir sind Schnucki und Miez und wir möchten Euch eine Geschichte erzählen:

    Unsere Geschichte, die Geschichte von Schnucki und Miez

    Wir kamen im April 2022 in das Tierheim eines anderen Tierschutzvereins. Unser damaliges Frauchen ist ins Ausland umgesiedelt. Wir sollten nicht mitkommen. Also wurden wir kurzerhand ins Tierheim abgeschoben. Wir saßen dort bis in den Oktober hinein, niemand wollte uns haben. Warum wissen wir nicht. Also entschloss man sich dazu, uns ins Tierheim Potsdam umziehen zu lassen. War wohl mehr Platz dort und vielleicht gab es dort ja auch bessere Vermittlungschancen.

    Unser jetziges Frauchen hat uns schon lange verfolgt, auch schon in dem anderen Tierheim. Aber bei ihr lebten schon neun andere Katzen und Frauchen sagte sich immer, dass 11 Katzen einfach zu viel sind. Und wir wären auch so toll, da gäbe es doch ganz sicher Menschen, die uns gern adoptieren würden. Gab’s aber nicht …… Als Frauchen im Oktober dann gesehen hat, dass wir von der Webseite des Tierheims verschwunden waren, freute sie sich zuerst und dachte, dass wir endlich vermittelt worden sind. Waren wir aber gar nicht. Sie entdeckte uns dann nämlich wieder auf der Webseite des Potsdamer Tierheims. Das konnte sie einfach nicht glauben.

    Im Januar 2023 dann standen wir als Notfall im Internet, bei mir, Miez, wurde eine Verschattung auf der Lunge gefunden und niemand wusste, was genau es war. Meine Lebenserwartung konnte ggf. nur noch sehr gering sein. Da hatte Frauchen gewusst, dass sie einfach viel zu lange damit gezögert hat, uns zu holen und dass jetzt endlich mal Schluss sein muss mit dieser Odyssee. Kurzerhand nahm sie Kontakt zu einem tollen Menschen im Tierheim Potsdam auf, den sie auch schon von früher aus dem anderen Tierheim kannte. Schon am nächsten Tag fuhr sie dann ins Tierheim Potsdam, um uns zu holen. Im Gespräch dort stellte sich heraus, dass es leider auch hier keine Interessenten für uns gegeben hat. Zu schwarz, zu alt, zu krank, zu zweit, zu dies, zu das, zu jenes, irgendwas war immer, was vor einer Adoption abschreckte. Das konnte Frauchen absolut nicht verstehen.

    Die Fahrt nach Hause auf der Autobahn war für uns alle sehr anstrengend. Es regnete und in jeder Spur fuhren so komische laute und riesige Dinger. Das alles machte uns große Angst und das haben wir auch die ganze Autofahrt über gesagt. Aber Frauchen hat zu uns gemeint, dass jetzt alles wieder gut wird.

    Als wir zu Hause ankamen, ging es hoch ins Gästezimmer. Frauchen sagt, jeder von uns kommt dort erstmal an. Wir sind gleich aus unseren Boxen rausgekommen und haben uns in Ruhe umgesehen. Irgendwann später dann kam so ein komischer Typ in unser Zimmer und hat sich umgesehen. Ich, Schnucki, hab mich erstmal ein bisschen über seinen Besuch beschwert, aber Frauchen sagte, dass das doch nur der Merlin ist und der war auch ganz friedlich uns gegenüber. Frauchen hat nach kurzer Zeit dann auch die Tür von unserem Zimmer aufgemacht und wir konnten uns die ganze obere Etage ansehen. Ich, Miez, bin dann erstmal ins Bad umgezogen. Da war der Fußboden so schön warm. Das tat meinen Gelenken gut, denn ich habe neben Bluthochdruck, einer Schilddrüsenüberfunktion und Niereninsuffizienz auch noch eine schwere Arthrose und Spondylose im Laufe der Zeit bekommen. Aber dagegen bekomme ich Medikamente. Die lasse ich mir auch ganz einfach geben. Wegen meiner Arthrose hatte mir Frauchen auch mal den Assisi Loop bestellt. Das ist eine Magnetfeldtherapie und Frauchen dachte sich, dass die mir bestimmt sehr guttun wird. Aber geholfen hat’s nix. Der Erfolg hängt hier wahrscheinlich vom Schweregrad der Erkrankung ab und meine Arthrose ist da wohl schon zu weit fortgeschritten. Aber ich habe jetzt schon 3 x Solensia bekommen und bin sehr gespannt, ob es dadurch besser wird. Die Verschattung in meiner Lunge hat sich auch nicht verändert, ist nicht größer geworden oder sonst irgendwas und macht mir auch keine Probleme. Und zugenommen hab‘ ich auch, was eher gegen einen Tumor spricht.

    Hier bin ich noch im Bad auf meiner Lieblingsdecke.

    Ich, Schnucki, habe sehr schnell auch unten das Haus erobert. Am liebsten gehe ich nur noch nach draußen. Da gibt’s so viel zu entdecken und spannende Abenteuer kann man da auch erleben. Zum Beispiel beobachte ich gern die Enten auf dem großen Teich im Garten.

    Im linken Bild aale ich mich in den ersten warmen Sonnenstrahlen. Mein Bauch ist vom Ultraschall noch ganz kahl. Und im rechten Bild hatte mich mein Frauchen mal ein bisschen geschmückt.

    Als ich, Miez, auch nach 4 Monaten noch nicht nach unten gekommen bin, hat mich Frauchen kurzerhand in einen Transportkorb gesetzt und mich nach unten getragen. Manch einen muss man eben zu seinem Glück zwingen, hat sie gesagt. Unten war ich zuerst noch ziemlich unsicher, kannte ich ja alles noch nicht. Aber das hat sich schnell gelegt. Am liebsten liege ich jetzt auf dem Sofa. Ich schaffe das, da hochzuspringen, sogar mit Schwung.

    Ich bewege mich unten auch viel mehr als oben und sehe gerne zur Terrassentür raus. Frauchen sagt, unbeaufsichtigt kann sie mich aber nicht nach draußen lassen. Ich wäre ja durch meine Arthrose und Spondylose stark in meiner Beweglichkeit eingeschränkt und könne Gefahrensituationen dadurch auch nicht mehr schnell genug ausweichen oder wegrennen. Außerdem höre ich auch nicht mehr so gut. Aber sie wird jetzt bald mal an der Leine mit mir rausgehen. Das wird ein Spaß. Nach oben gehe ich nicht mehr. Die Treppe ist wohl ein unüberwindbares Hindernis für mich.

    Mit unseren Mitkatzen verstanden wir uns von Anfang an sehr gut. Wir wurden von allen freundlich aufgenommen und sind einfach nur glücklich, endlich wieder in einem richtigen Zuhause sein zu dürfen. Jeder von uns hat noch eine Chance und ein Leben verdient. Das ist alles was zählt, nur darauf kommt es an. Auch wenn wir schon alt oder krank sind, oder beides. Für niemanden sollte ein Tierheim zum Letzten werden, was er sieht. Auch wenn Tierheime großartige Einrichtungen mit großartigen Menschen sind, die Großartiges leisten und einfach alles dafür tun, dass es uns gut geht und wir es schön haben, können sie doch nie ein eigenes Zuhause ersetzen. Ein Tierheim sollte immer nur eine Zwischenstation bis zum Aufbruch in ein neues Leben und niemals eine Endstation sein. Aber Frauchen sagt, viel zu oft kann man das leider nicht verhindern.
    Auch sollte niemand sagen, nie wieder möchte ich jemanden haben, der letzte Abschied war zu schwer. Gebt wieder jemandem von uns einen Platz in euren Herzen und ein warmes Bett, auch und vor allem, wenn wir schon alt sind. Wir werden es euch so sehr danken.

    In Liebe
    Eure Schnucki und Miez