Stallblattnummer: H06/2021
Geschlecht: männlich, kastriert
Geboren: 02/2019
Rasse: Appenzeller Sennenhund
Gewicht: 22 kg
Schulterhöhe: 58 cm
UPDATE 10.08.2022:
Milo entwickelt sich dank intensiven Trainings durchaus positiv. Gegenüber Artgenossen wurde er Stück für Stück herangeführt. Hier merkt man, dass er ein sehr klares und vor allem auch für Hunde gut einschätzbares Verhalten zeigt. Er versteht sich in der Regel gut mit anderen Hunden, es gibt im Tierheim nur wenige Ausnahmen. Das freie Laufen in einer Hundegruppe auf dem Tierheimgelände funktioniert super, er zeigt sich neugierig und interessiert. Auch beim Thema fremde Menschen sind wir mit Milo schon ein gutes Stück weitergekommen. So kann er nun relativ gelassen an fremden Personen vorbeilaufen, ohne in die Vollen zu gehen. Auch im Freilauf zeigt er sich fremden Menschen gegenüber schon wesentlich kooperativer als zu Anfang. Generell läuft er nun auch viel entspannter an der Leine. Dennoch muss vor allem an seinen zwei anderen großen Baustellen Ressourcenverteidigung (hier vor allem Futter) und Berührungen weiter gearbeitet werden.
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Milos Vergangenheit war bisher sehr reizarm. Als Welpe angeschafft, hat man wohl recht schnell die Lust verloren und er blieb auf dem Hof. Die Welt und damit verbundene verschiedenste Umweltreize kennenlernen – Fehlanzeige. Als er dann eines Tages ein Familienmitglied gebissen hat, hieß es Tierheim.
Wir haben Milo als vor Kraft strotzendes Energiebündel kennengelernt, der mit für ihn neuen Situationen schnell überfordert ist. Leider äußerst sich diese Überforderung teilweise in direkter Aggression gegenüber Menschen oder aber in umgerichteter Aggression z.B. gegen den Halter, daher trägt Milo an der Leine regelmäßig einen Maulkorb, den er bereits gut angenommen hat. Generell ist Milos Frusttoleranz sehr niedrig, das heißt, es reichen zum Teil schon kleinste Auslöser aus, die ihn schnell überfordern, Frust auslösen und in (umgerichteter) Aggression enden können. Die Auslöser sind dabei sehr verschieden, z.B. das Leckerchen wird nicht schnell genug durch den Maulkorb geschoben, fremde Hunde, teilweise auch wenn mehrere ihm bekannte Personen im Raum sind. Aufgrund seines Problemverhaltens wird er auch nicht in eine Familie mit Kindern vermittelt. Hier sind erfahrene Hundehalter gefragt, die im besten Fall bereits Erfahrungen mit dieser Art Problemverhalten sammeln konnten. Für Milo sind klare Regeln und Grenzen unabdingbar, der neue Zweibeiner muss ihm eine sichere Führung bieten können und weiter an seinen Problemen arbeiten. Kennt er seine Menschen und vertraut diesen, ist er ein treuer Begleiter.
Auch wenn Milo eine niedrige Frusttoleranz hat, so macht er doch gut mit im Training, wenn es keine ablenkenden Reize gibt. „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ klappen schon wunderbar, aber das anständige Laufen an der Leine z.B. muss er noch weiter üben. Großen Spaß hat er an Futtersuchspielen. Auch an seiner Leinenaggression und Ressourcenverteidigung muss weiter gearbeitet werden.
Milo ist auf der Suche nach einem aktiven Zuhause, sehr gern Menschen, die im Hundesport aktiv sind. Auf jeden Fall sollte Milo sowohl körperlich, als auch geistig gut ausgelastet werden. Wird er nicht ausgelastet, neigt er dazu seine Umgebung umzugestalten (zerbeißt Körbchen, Decken, etc.).
Milo ist kastriert, entfloht, entwurmt, geimpft und gechipt.
Kontakt:
Interessenten können sich telefonisch im Tierheim Potsdam melden: 0176.51 45 1775 oder 0176.51 81 33 45 (auch WhatsApp) oder per E-Mail: tierpflege(at)tierschutzverein-potsdam.de. Gern können Sie bei Interesse unsere Selbstauskunft ausfüllen, die wir für eine Adoptionsanfrage benötigen.
Fotos: © Tierheim Potsdam